Willkommen
Agentur v
schreiben
tun
sehen
hören
Schnittstellen
Referenzen
Kontakte

schreiben
verstehen
sehen
hören
Schnittstellen
Referenzen
Kontakte

Plattenkritik

Peter Gabriel “Up”

erschienen bei Soundcheck:

“Geschwindigkeit ist meine Stärke nicht, dafür aber der Weg über Umleitungen,” antwortete Peter Gabriel auf die Frage eines Journalisten, warum er sich für sein neues Album wieder so viel Zeit gelassen habe. Tatsächlich liegen zwischen „Us“ und „Up“ geschlagene zehn Jahre, der Aufbau des Weltmusik-Labels Real World, eine Live Platte und die Musik zur Milleniumshow „Ovo“. Das lange Warten und die Umwege des ehemaligen Genesis Sängers haben sich gelohnt. „Up“ ist ein unglaublich kompaktes Werk geworden. Peter Gabriel fokussiert alle seine kompositorischen Stärken und mobilisiert eine wahre Armada von Musikschaffenden aus dem eigenen Real World Label. Sogar der 1997 verstorbene Nusrat Fateh Ali Khan hat seinen Auftritt.

Mit „Up“ kommt Gabriel da an, wo er sich vor „Us“ und „So“ schon einmal befand. Von der seltsamen Unentschlossenheit des Vorgängers oder der Zeitgeist-Heuchelei eines „Sledgehammer“ ist zum Glück nichts mehr übriggeblieben. Dafür warten auf den geneigten Hörer wieder beängstigende Klanglandschaften und Momente zärtlicher Schönheit, die an die ersten vier Soloplatten des Musikers erinnern. Gleich zu Beginn des Reigens überrascht uns der Altmeister mit dem Opener „Darkness“. Dort wird zwischen Prodigy ähnlichen Parts und elegischen Keyboardpassagen hin und her gewechselt, als gäbe es keinen Unterschied zwischen laut und leise. Einen eigenartigen Groove entwickelt das folgende „Growing up“. Mitreißend ist „Burn you up, burn you down“, der eigentliche Hit des Albums. Leider fällt die erste Single “The Barry Williams Show” etwas ab und ist mit seinem sehr konstruiert klingenden Refrain der einzige Beitrag auf „Up“, der nicht so recht funktionieren will. Alles andere ist faszinierende Popkunst für Menschen, die keine Hitparaden mögen.

Weitere Belege auf Anfrage...